historie
ausstellungen aus dem Jahr 2022
claus schöning lam yong: "metamaterials"
Statement des Künstlers:
Was passiert mit Kunstwerken eigentlich nach der Ausstellung? Was passiert mit Kunstwerken, die nicht im Museum oder bei SammlerInnen landen?
Fest steht, dass Kunst endlich ist. Irgendwann wird sie nicht mehr gewollt und spätestens dann wird sie entsorgt. Genauso übrigens, wie alle anderen Dinge, die wir unbedingt wollen oder mal gewollt haben. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist also ironischerweise mit dem Bewusstsein über die Endlichkeit der Nutzung verbunden - Kunst sollte da doch keine Ausnahme sein oder? Dem würden viele RestauratorInnen widersprechen, die nämlich genau das Gegenteil mit ihrer Arbeit bezwecken. Ich möchte hier nicht die konservativen Bestrebungen eines Kultur -und Kunstverständnisses dem Nachhaltigkeitsgedanken gegenüberstellen. Ich möchte erforschen, inwiefern Kunst als Kreislauf gedacht werden kann, den wir an andere Kreisläufe anschließen können.
Die Materialität der Kunst ist dabei von ganz entscheidender Bedeutung. Woraus besteht denn die Farbe? Welche Pigmente? Welches Bindemittel? Worauf wurde gemalt oder gedruckt? Ist das ganze trennbar? Oder bleibt am Ende nur das Verbrennen als ideale Entsorgungsmethode.
Viele Dinge, die wir entsorgen werden später einmal nicht getrennt, aufbereitet und auf geeignete Weise unschädlich gemacht. Deswegen habe ich mich entschieden Kunstwerke zu entwickeln, die industriell kompostierbar sind oder sogar heim-kompostierbar. Diese Kunstwerke können in in vielen Fällen schnell einem Stoffkreislauf wieder zugeführt werden.
Das Konzept der Kompostierbarkeit ist eine neuer Blickwinkel, unter dem ich meine Serie "Metamaterial" nun weiterentwickeln will. Die Serie führe ich seit 2016 fort.
kontakt: via Instagram @claus_schoening
©magaritamednikova
angelina seibert: "daily patterns"
Angelina Seibert beschäftigt sich in ihren Werken mit ihrer persönlichen Situation als Mutter. Sie beleuchtet dabei die Rolle der Frau aus ihrer subjektiven Sichtweise und möchte gleichzeitig Perspektiven aufzeigen, die bislang unsichtbar sind. Mit dem Muttersein verbindet Angelina Seibert nicht nur den Ursprung des Lebens, sondern auch Verantwortung, Kummer und Sorgen. Mit multimedialen Elementen, Videos und Performances sowie Gedichten oder Zeichnungen inszeniert die Künstlerin in ihren Arbeiten Beziehungen, in denen sie die Hauptrolle übernimmt. Meist verhandelt sie dabei Paradoxien des Lebens oder bearbeitet Themen von Freiheit dem gefesselt sein und der Zeit. Für die Umsetzung nutzt sie häufig Wiederholungen und meditative Elemente. Im Kontext von Ausstellungen vermögen ihre Arbeiten Diskurse über die Welt einer Mutter zu erzeugen – doch genau dieser Raum könnte nicht weiter vom Alltag mit ihren Kindern entfernt sein.
kontakt: via Instagram @katinarank
©magaritamednikova
©katinarank
katina rank: "outside insight"
2010 beendete Katina Rank ihre Ausbildung als gestaltungstechnische Assistentin für Medien und Kommunikation und begann kurz darauf ihr Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Ihr Studium schloss sie 2020 mit dem Diplom ab und erhielt anschließend ein Stipendium für Meisterschüler*innen der Hochschule in Prof. Carl Emanuel Wolffs Klasse. Katina Rank ist Mutter und zählt mit über vierzehn Projekten und Ausstellungen zu einem Bestandteil der Dresdner Kunstszene.
In ihrer Ausstellung lädt Katina Rank den*die Betrachter*in dazu ein, sich Gedanken über ihre Ausstellungobjekte zu machen. Die eigene Impression steht im Vordergrund. Die Künstlerin arbeitet hier mit einer Kombination aus Holz, Stoff und Video-Installation.
kontakt: via Instagram @katinarank
doria nollez: "in my shoes"
Alltägliche Erscheinungen, doch meist nicht sichtbar. Die Künstlerin Doria Nollez visualisiert in ihrer Ausstellung "In my shoes" die Erfahrungen eines Lebens mit chronischen Schmerzen und Krankheiten.
Mit scharfen Nadeln durchstochene Schuhe, Magen-Darm-Knoten und anderen Ausstellungsobjekten läd die Künstlerin den Betrachter bzw. die Betrachterin dazu ein sich mit den meist unsichtbaren Krankheiten auseinander zu setzen.
In einer persönlichen Zwiesprache mit den Ausstellungsobjekten erfährt der*die Besucher*in die Sorgen und Ängste von Betroffenen, macht aber auf Hoffnung auf ein eigenständiges und erfülltes Leben mit der Krankheit.
©dayeonyeo
©dayeonyeo
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kontakt: via Instagram @prescriptionparty